In einem Leserbrief im Glattaler von vergangener Woche wird die ablehnende Haltung des Gemeinderats zur Initiative „Stadtkern-Leepünt“ als Entscheid gegen Vereine und als kulturfeindlich ausgelegt. Diese Einschätzung ist ebenso unangebracht wie falsch, denn der überdeutliche Entscheid fiel nach intensiven Abklärungen aufgrund eindeutiger Fakten.

Das Wesentliche vorneweg: Es besteht schlicht und einfach kein Bedarf für einen Saal dieser Grösse. In diesem Punkt ist sich der Gemeinderat – mit Ausnahme der Initianten – absolut einig. Auch die letzte Echoraum-Sitzung vom vergangenen Februar hat frühere Umfragen bestätigt und gezeigt, dass es in Dübendorf keinen einzigen Verein gibt, der einen Saal mit 600 oder mehr Plätzen auch nur 5 Mal im Jahr füllen könnte. Lediglich 5 Musikvereine sowie ein Chor und ein Jodelclub suchen einen Saal, aber sicher keinen mit über 200 Plätzen. Wenige Vereine, wie z.B. die Frauenriege oder der Jahrgängerverein suchen eher eine Turnhalle. Und das Laien-Theater Eichhorn spielt jedes Jahr an 20 bis 30 Abenden vor maximal 120 Zuschauern im Hechtsaal, ohne Mietkosten notabene.

Für das geforderte Grossprojekt fehlen zudem fundierte Erhebungen bezüglich Investitions-, Betriebs- und Folgekosten und es liegt kein plausibles Betriebskonzept vor. Ja, es fehlen schlichtweg jegliche betriebswirtschaftliche Grundlagen. Das überrascht nicht besonders, denn diese würden mit Sicherheit ernüchternd ausfallen.

Will man einen Saal regelmässig füllen, müssen genügend Parkplätze zur Verfügung stehen. Für viele Veranstaltungsbesucher ist es elementar sicher, bequem und mit dem bevorzugten Verkehrsmittel an- und abzureisen. Nicht alle können oder wollen den ÖV nutzen. Aus Sicht der SVP wäre ein Stadtsaal – sollte dereinst tatsächlich ein Bedarf nachgewiesen werden können – an verkehrstechnisch günstigerer Lage zu erstellen und nicht auf dem wertvollsten Boden im Zentrum.

Inakzeptabel sind für die SVP zwei weitere Punkte der Initiative, nämlich die Forderung nach einem 50%-igen gemeinnützigen Wohnanteil sowie das absolute Verkaufsverbot für das ganze Areal. Solche Auflagen sind unnötig und kaum im Interesse der Gesamtbevölkerung. Mit Grundeigentum, das der Stadt, d.h. allen Steuerzahlern gehört, muss nicht nur sorgsam sondern auch wirtschaftlich ausgewogen umgegangen werden. Es kann nicht sein, dass in jedem Fall einer solchen Veräusserung nur noch von gemeinnützigem Wohnungsbau, von Genossenschaftsbau, von Abgabe im Baurecht usw. gesprochen wird. Nein, je nach Ausgangslage – Standort, Grundstückpreis, Angebot, Projektidee usw. – muss auch ein Verkauf an private Investoren ein Thema sein dürfen.

Im Weiteren begrüsst die SVP das Vorgehen des Stadtrats, nämlich das vorhandene Raumangebot zu optimieren (Reservationssystem) und den Ausbau der oberen Mühle einer angemessenen Realisierung zuzuführen.

Paul Steiner, Gemeinderat SVP

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