Im Moment versucht der Regierungsrat alles, um die Sinnhaftigkeit des überdimensionierten neuen Stadtteils, welcher in Dübendorf unter dem Namen Innovationspark entstehen soll, am Leben zu erhalten. Nachdem schon die staatsnahe ZKB kostenfreie Arbeitsplätze für Start-ups im Innovationspark als zweites «Büro Züri» angekündigt hat, folgt nun die Studie der BAK Economics. Der Auftrag der Stiftung Innovationspark war klar und das Ergebnis vorbestellt. Der Innovationspark muss für den Wirtschaftsraum Zürich Sinn machen und die Zahlen über entstehende Arbeitsplätze und Wertschöpfung müssen gigantisch sein.

Von über 10'000 Arbeitsplätzen und 2,4 Milliarden Franken Wertschöpfung ist die Rede. Wir wissen, dass nach dem vernichtenden Urteil des Verwaltungsgerichts, welcher das Projekt wieder auf Feld 1 zurückgeschickt hat, alles versucht wird, das Bundesgericht zu überzeugen, dieses Urteil zu kippen. Als Kantonsrat, welcher in der zuständigen Kommission dieses Geschäft mitberaten hat, frage ich mich, wie die Studienergebnis-Lieferanten wissen wollen, wo überhaupt eine Wertschöpfung erfolgen könnte. Sinn des Innovationsparks ist die Erforschung neuer Produkte und Technologien.

Da ich das Projekt von Anfang an verfolgte, weiss ich auch, dass sich vor allem internationale Firmen dort niederlassen sollen. Wenn ein Produkt in Serienreife entwickelt ist, muss die Firma den Innovationspark verlassen und die Produktion woanders umsetzen. Also wird die Wertschöpfung aus diesen Produkten nicht in Dübendorf erfolgen. Ob sie im übrigen Kanton Zürich oder in der Schweiz erfolgt ist alles andere als sicher. Auch die einmaligen Wertschöpfungskosten beim Bau des Parks werden dank den internationalen Ausschreibungsrichtlinien nicht zwingend in der Schweiz bleiben. An Dübendorf werden sicher grosse Infrastrukturkosten hängen bleiben ohne entsprechende Steuereinnahmen, da auf dem Innovationspark kein Geld verdient wird. Und natürlich die immensen Verkehrsprobleme, welche 10'000 Arbeitsplätze nach sich ziehen. Was am meisten zu denken geben muss, ist die Tatsache, dass ausgerechnet diejenigen Parteien, welche überall ihre grüne Gesinnung hervorheben, bei der Zerstörung von Landwirtschaftsgebiet an vorderster Front mitmachen. Einem Projekt, welches absolut unnötig ist, da Zürich jetzt schon ein riesiger Innovationspark ist. Mit der Bestellung solcher Gefälligkeitsgutachten wie dieses von BAK Economics fördert unsere Regierung nicht ihre Glaubwürdigkeit, sondern zeigt höchstens ihre Verunsicherung.

Orlando Wyss, Kantonsrat SVP Dübendorf

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