Agenda

23Apr.
Di 23 Apr.
Vorstandssitzung
24Apr.
Mi 24 Apr.
Fraktionssitzung
06Mai
Mo 06 Mai
Gemeinderat

Gründung

Noch während des ersten Weltkriegs, anfangs Juli 1917, fanden im Kanton Zürich erstmals Kantonsratswahlen nach dem Proporzsystem statt. Selbstverständlich wollten die Landwirte im neugewählten Parlament ihre Anliegen mit Nachdruck vertreten können. Darum beteiligte sich auch im Bezirk Uster der Landwirtschaftliche Bezirksverein an diesen Wahlen mit einer eigenen Liste. Die Bauern hatten Erfolg und wurden dadurch ermutigt, sich vermehrt politisch zu engagieren. Auch bei uns in Dübendorf wurden nun Landwirte aktiv, aber wegen der gegen Ende des ersten Weltkriegs immer von neuem aufflackernden Grippewelle und wegen Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche auf verschiedenen Höfen dauerte es bis zur Gründung einer eigenen Partei noch einige Zeit. Am Sonntag, 23. Februar 1919, lud eine Gruppe Interessierter zu einer Versammlung in den "Hecht" ein. Prof. Hans Moos aus Zürich hielt ein Referat über Zweck und Ziele einer politischen Bauernpartei. Im "Wochenblatt des Bezirkes Uster" ist in diesem Zusammenhang die Rede von einer imposanten Bauerntagung. Alt Kantonsrat Jakob Greuter betonte in der Diskussion, dass, wer fürs Vaterland fühle und denke, ganz gut bei der Bauernpartei dabei sein könne. Bezirksrichter Arnold Bantli meinte, dass das Bedürfnis für eine Bauernpartei nicht von oben herab künstlich gezüchtet werden musste. Schon vier Tage später fand die konstituierende Versammlung der Bauernpartei Dübendorf statt. Am 1. März 1919 konnte man im "Wochenblatt" lesen: "An der konstituierenden Versammlung der neuen Bauernpartei nahmen über 50 Mann teil, während sich bereits etwa 100 unterschriftlich zum Beitritte verpflichtet haben. Der Vorstand wurde bestellt aus den HH. Bezirksrichter Bantli, A. Baer z. Mühle, Alb. Gossweiler-Mahler, Jean Trüb z. Flugfeld und E. Bosshard, Maler"

 

Zwischenkriegszeit - Zeit der Bauernpartei 1919 - 1943

Die neue Partei musste nun ihren Platz im Gefüge der anderen Ortsparteien finden. Schon Ende März 1919 fanden die Gemeinderatswahlen statt. Die drei Ortsparteien, nämlich die Bauernpartei, der Demokratische Gemeindeverein und die Sozialdemokratische Mitgliedschaft, konnten sich nicht auf einen gemeinsamen Vorschlag einigen. Da sich die beiden andern gegen die neue Partei verbündeten, erhielten die Bauern statt der erhofften 4 nur 2 Sitze. Da die Landwirte nun ihre Grenzen kannten, wurden fortan die Wahlen auf dem Boden des freiwilligen Proporzes durchgeführt. Bei ihren ersten Nationalratswahlen konnten die Bauern jedoch einen Erfolg buchen. 221 Urnengänger legten die Bauernliste ein (Sozialdemokraten 173, Demokraten 76, Verschiedene 19). In der Folge trat die Bauernpartei recht selbstbewusst auf. Damals tönte es so: "Die Bauernpartei ist das wetterfeste Fundament des Staates. Wer für die Bauernpartei stimmt, ist gewiss, dass er gegen Gewalt und Revolution eintritt, und den gesunden Fortschritt, Arbeitslust und Sparsamkeit fördert."

Die Protokolleinträge über Gemeindeprobleme beanspruchten noch nicht sehr viel Platz. Die Bauernpartei organisierte aber für ihre Leute verschiedene praktische Kurse wie Klauenpflege, Gartenbau, Viehbeurteilung, Liegenschaftenbewertung, Hackfruchtanbau, Mausen. Anlässlich von Generalversammlungen wurden oft Lichtbilder oder später auch Kulturfilme gezeigt. Die jährlich durchgeführte Reise nach Einsiedeln, über den Klausenpass, nach Engelberg oder auf den Säntis gehörte ebenso zum Programm wie das "Buurechränzli", für welches die jüngere Generation manch lustigen Einakter oder sogar ein unterhaltsames Lustspiel einübte.

Ab 1939 war an solche Lustbarkeiten, aber auch an intensive Parteiarbeit gar nicht zu denken. Lebenswichtigere Fragen standen im Vordergrund: "Wie bewältigen wir die durch den Plan Wahlen vorgesehene Vergrösserung der Ackerfläche ohne unsere Zugpferde, die zusammen mit den wehrpflichtigen Männern an der Grenze stehen? Wie begegnen wir dem Wildschaden oder dem zunehmenden Feldfrevel?"

 

Nachkriegszeit - Zeit der Bauern- Gewerbe- und Bürgerpartei 1943 - 1974

Schon im November 1920 erschien im Wochenblatt ein vermutlich aus andern Zeitungen übernommener Artikel mit dem Titel: "Tendenz zur Bildung einer politischen Gewerbepartei". Darin wird auf eine gewisse Unzufriedenheit in den Reihen der Gewerbetreibenden hingewiesen. Ihre freisinnigen und demokratischen Parteien seien ihnen zu "fortschrittlich".

Wohl als Antwort auf diesen Artikel wird im folgenden Monat aus dem "Zürcher Bauer" zitiert: "Trotz allem verzichtet die Bauernpartei darauf, nach dem mit ihren Parteien unzufriedenen Gewerbestand zu angeln. Es genügt ihr, wenn sie feststellen kann, dass die Einheit in der Stellungnahme zu den lebenswichtigsten politischen Fragen, überhaupt eine Harmonie in der politischen Arbeit besteht." Im Gegensatz zu den Bernerbauern, die schon 1921 den Zusammenschluss mit dem Gewerbe vollzogen hatten, dauerte es in Dübendorf noch gut zwanzig Jahre, bis eine Fusion zustande kam. Dass der Gedanke dazu jedoch bereits vorhanden war, zeigte die Tatsache, dass 1936 Nationalrat Dr. Paul Gysler im "Bahnhof" einen öffentlichen Vortrag hielt über "Bauernstand und Gewerbe". Von da an wurde dieses Thema hie und da in vertraulichen, inoffiziellen Gesprächen behandelt. Von Seiten der Handwerker war man eher zurückhaltend. Man konnte sich in den damaligen Krisenjahren den Luxus nicht leisten, durch Politisieren den einen oder anderen Auftrag zu verscherzen.

Anfangs 1943 wird im Protokoll der Bauernpartei vermerkt, "man solle sich mit dem Handwerker- und Gewerbeverein in Verbindung setzen, da ja derselbe nicht auf einen Zusammenschluss warte". Am 18. Januar fand eine erste gemeinsame Sitzung statt, und an der Generalversammlung der Bauernpartei vom 3. März stimmten die Anwesenden der Erweiterung der Partei zur Bauern- Gewerbe- und Bürgerpartei (BGB) zu.

An der Gründungsversammlung vom 25. März 1943 hielt wiederum Dr. Paul Gysler, Zentralpräsident des Schweizerischen Gewerbeverbandes, ein ermunterndes Referat. Die 77 Anwesenden stimmten hierauf mit 74 Stimmen dem Zusammenschluss zu. 35 Gewerbetreibende unterzeichneten an diesem Abend ihre Beitrittskarten.

Im Herbst darauf fand die konstituierende Versammlung statt. Zum Präsidenten der neuen BGB wurde Oskar Trachsler gewählt. Er war sowohl Mitglied der bisherigen Bauernpartei als auch Mitglied des Handwerker- und Gewerbevereins, besass also das Vertrauen von beiden Seiten. Die weiteren Vorstandsmitglieder waren: Arnold Bantli jun., Ernst Bonomo, Oskar Ellenberger, Hermann Gossweiler, Jean Kreis, Walter Küderli, Alwin Müller und Werner Weber.

Die erneuerte Partei wurde bald sehr aktiv. Nach dem frühzeitigen Tod ihres Präsidenten übernahm Walter Küderli für viele Jahre das Präsidium. 1949 zählte die Partei schon über zweihundert Mitglieder, eine grosse Zahl im Vergleich zur damaligen Einwohnerzahl von etwas mehr als sechstausend. Man war nun gerüstet für die vielfältigen Aufgaben der Nachkriegszeit. Das Dorf entwickelte sich rasch zur Stadt. Darum mehren sich in den Protokollen dieser Zeit die Berichte über Zusammenkünfte zur Vorbereitung wichtiger Gemeindeversammlungen. Da wurde beispielsweise diskutiert über die vielen Landkäufe oder über die neue Bauordnung von 1966, die für Dübendorf im Jahre 2000 mit 40-50'000 Einwohnern rechnete. Schon 1968 wurde über den Zürichbergtunnel und den Bahnhof Stettbach orientiert.

 

Vorgegenwart und Gegenwart - Zeit der Schweizerischen Volkspartei (SVP) 1974 - heute

Nachdem sich 1971 die Schweizerische BGB mit den Demokratischen Parteien der Kantone Glarus und Graubünden vereinigt hatte, nannte sie sich fortan "Schweizerische Volkspartei (SVP)". Die Dübendorfer BGB übernahm diese Namensänderung 1974 nur teilweise, führte sie doch als eine der wenigen Sektionen im Kanton Zürich die Abkürzung BGB, wenn auch nur kleingedruckt, in ihrem Namen weiter. BGB sagte etwas aus über die Mitgliederstruktur der Partei. Diese setzt sich bis heute aus Vertreterinnen und Vertreter der Landwirtschaft, des Gewerbes und des mittelständisch gesinnten Bürgertums zusammen. Anlässlich der Generalversammlung vom 30. März 1999 wurde beschlossen, den Namen in SVP Dübendorf zu ändern und die Statuten der heutigen Zeit anzupassen.

Bei der Einführung des Gemeindeparlamentes im Jahre 1974 zählte Dübendorf bereits mehr als 20'000 Einwohner. 45,8% der Stimmbürger beteiligten sich an den ersten Wahlen für den Stadtrat und den Grossen Gemeinderat. Die SVP/BGB erhielt im neuen Parlament 7 Sitze. Damit konnte sie die stärkste bürgerliche Fraktion stellen. Sowohl die Stadträte als auch die Mitglieder des Parlaments waren fortan bestrebt, mit den Parteiangehörigen im Gespräch zu bleiben. Wichtige Vorlagen werden darum immer wieder an Versammlungen besprochen. Im und unter dem Namen der Partei wirkten in den vergangenen Jahrzehnten viele engagiert und beherzt an der Gestaltung unserer Gemeinschaft. Gross ist die Zahl derjenigen, die aktiv in den Behörden und Kommissionen in unserer Stadt, im Bezirk und im Kanton mitarbeiten und mitgearbeitet haben.

Bei den Kommunalwahlen 2010 erhielt die SVP Dübendorf einen eindrücklichen Wählerauftrag. Obwohl sie schon bis anhin die mit Abstand stärkste Fraktion im Gemeinderat Dübendorf stellte, wurden zwei weitere Mitglieder unserer Partei in die Legislative gewählt, um dem bürgerlichen Gedankengut in Dübendorf zum Durchbruch zu verhelfen. In der Legislatur 2010 bis 2014 werden dreizehn hochmotivierte Gemeinderäte und Gemeinderätinnen für eigenverantwortliches und leistungsorientiertes Handeln unserer Stadt einstehen.

Bei den Kommunalwahlen 2014 ging der Wähleranteil der SVP Dübendorf das erste Mal seit 1990 wieder leicht zurück. Mit 30,72 % und 12 Sitzen im Dübendorfer Parlament ist die SVP Dübendorf allerdings weiterhin die mit Abstand stärkste Partei, doppelt so stark wie die zweitstärkste Partei. In der Legislatur 2014 bis 2018 werden zwölf hochmotivierte Gemeinderätinnen und Gemeinderäte für eigenverantwortliches und leistungsorientiertes Handeln unserer Stadt einstehen.

Die zwei Stadträte der SVP Dübendorf wurden mit einem guten Resultat wiedergewählt. Weiter sind wir in der Sekundarschulpflege Dübendorf/Schwerzenbach neu wieder mit zwei und in der Primarschulpflege mit einem Behördenmitglied vertreten. Auch bei der reformierten Kirchenpflege konnten wir unsere beiden Sitze halten.

Der Zeitgeist wandelte sich - auch der Name der Partei - doch das Fundament blieb dasselbe: die bürgerliche Grundeinstellung, die klare Parteilinie, die ehrliche Gesinnung. Auf dieser Basis bauen wir weiter.

 

Parteipräsidenten

1919 - 1922   Arnold Bantli
1922 - 1928   Albert Pfister
1928 - 1934   Arnold Bantli
1934 - 1941   Johann Kappeler
1942 - 1943   Alwin Müller
1943 - 1945   Oskar Trachsler
1945 - 1953   Walter Küderli
1953 - 1960   Heinrich Wuhrmann
1960 - 1968   Alfred Gossweiler
1968 - 1974   Hans Graf
1974 - 1977   Hans Angst
1977 - 1990   Elsbeth Trachsler
1990 - 1996   Peter Bless
1996 - 1999   Maja Ziörjen
1999 - 2014   Orlando Wyss
2014 -             Patrick Walder

 

Stadtpräsidenten

1919 - 1922   Arnold Bantli
1922 - 1928   Alwin Bär
1936 - 1945   Oskar Trachsler
1946 - 1958   Hans Gossweiler
1981 - 1986   Max Trachsler
2018 -             André Ingold


Exekutivmitglieder

1919 - 1922   Arnold Bantli
1919 - 1922   Albert Pfister
1922 - 1928   Alwin Bär
1922 - 1928   Alfred Gossweiler
1922 - 1925   Gottlieb Vontobel
1925 - 1928   Albert Pfister
1928 - 1931   Heinrich Gossweiler
1928 - 1938   Alwin Müller
1928 - 1945   Oskar Trachsler
1931 - 1938   Emil Bosshard
1938 - 1941   Johann Kappeler
1938 - 1941   Arnold Bantli junior
1941 - 1948   Hermann Gossweiler
1945 - 1954   Jakob Weiss
1945 - 1958   Hans Gossweiler
1948 - 1954   Werner Weber
1954 - 1966   Hans Hausheer
1958 - 1986   Max Trachsler
1967 - 1986   Ernst Graf
1986 - 1990   Werner Benz
1986 - 1994   Felix Zumbach
1990 - 1998   Willy Beerstecher
1994 - 1999   Lothar Ziörjen
1998 - 2006   Heinrich Kaiser
2002 - 2018   Kurt Spillmann
2018 - 2022   Jacqueline Hofer
2006 -             André Ingold

 

SVP-Präsidenten des Gemeinderates seit Einführung des Parlamentes

1974/75       Willy Brügger
1983/84       Peter Bless
1992/93       Hansjörg Schöpf
1999/2000   Christoph Weder
2005/06       Hans-Felix Trachsler
2010/11        Patric Crivelli
2015/16        Jacqueline Hofer
2018/19        Paul Steiner
2022/23        Cornelia Schwarz

  
Wahlresultate Gemeinderatswahlen 1990 - 2022

  1990 1994 1998 2002 2006 2010 2014 2018 2022
SVP 12,85 % 17,58 % 21,45 % 27,65 % 28,53 % 31,52 % 30,72 % 29,00% 24,94%
GLP/GEU 14,15 % 12,62 % 11,40 % 11,77 % 15,52 % 16,00 % 15,00 % 15,11% 18,22%
SP 14,03 % 13,42 % 16,30 % 17,62 % 16,68 % 14,96 % 14,22 % 18,07% 17,66%
BDP/DP 8,34 % 6,93 % 5,14 % 6,07 % 6,86 % 12,51 % 11,71 % 9,19%  
FDP 12,50 % 15,80 % 16,48 % 15,42 % 13,05 % 8,64 % 9,67 % 10,24% 12,23%
CVP 8,11 % 9,03 % 7,48 % 7,87 % 9,05 % 6,22 % 7,79 % 6,22%  
Die Mitte (CVP + DP/BDP)                 11,73%
GP           3,57 % 5,02 % 6,38% 7,95%
EVP 6,70 % 6,31 % 6,65 % 5,72 % 6,36 % 3,48 % 3,38 % 2,90% 3,20%
EDU         1,55 % 2,10 % 1,93 % 1,64% 1,10%
PfB             0,56 % 0,51%  
SD 4,38 %     3,08 % 2,40 % 1,00 %      
FREIE 7,52 % 7,09 % 6,63 % 4,04 %          
FPS 5,08 % 7,64 % 8,47 % 0,76 %          
EPS 0,55 % 0,76 %           0,75%  
LDU 4,03 % 2,82 %              
JLD 1,76 %                
Aufrecht                 2,97%

 

Kantonsräte

1926 - 1939  Arnold Bantli
1999 - 2011  Heinrich Wuhrmann
2012 - 2015  Heinrich Wuhrmann
2009 - 2023  Orlando Wyss
2011 -            Jacqueline Hofer
2022 -            Patrick Walder

 

Ehrenmitglieder

2015   Orlando Wyss

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